Das WEF 2023 im Zeichen globaler Krisen

Nach fast 3 Jahren fand das traditionsreiche Weltwirtschaftsforum wieder im winterlichen Davos statt. Nach einer eher überschaubaren Frühjahrsausgabe im Mai 2022, traf sich vom 16. bis 20. Januar führende Persönlichkeiten aus der Politik und Wirtschaft wieder im Wintersportort Davos Klosters - der Heimat des WEF. Kaum befand sich die verheerende Coronapandemie in ihren finalen Zügen, folgte das nächste tragische Kapitel der Weltgeschichte: der Ukraine Krieg. Aufgrund der unfassbaren Ereignisse und Kriegsverbrechen gilt die russische Delegation samt Wirtschaftsvertretern als nicht mehr erwünscht im schweizerischen Bergdorf.

 

Wir möchten im diesjährigen Bericht den Fokus intensiver auf die fliegerische Komponente des WEF legen. Wie auch in den Jahren vor der Pandemie verzeichneten die Flughäfen Zürich, Dübendorf, Altenrhein und Friedrichshafen einen Ansturm an Businessjets und Regierungsmaschinen. Auch der Platz für die anfliegenden Maschinen war wie immer rar. Deshalb mussten beispielsweise in Zürich die Flugzeuge den Platz wieder nach zwei Stunden verlassen, um auf den umliegenden Flughäfen zu parken. Die Gäste wurden mit Limousinen und Hubschraubern nach Davos geflogen. Zum Einsatz kamen unter anderen ein AW139 des Brose Helicopter Service.

 

Die Zahl der Flugbewegungen ging von Jahr zu Jahr jedoch leicht zurück (in Zürich). Auch die Zahl der Regierungsmaschinen ist etwas übersichtlicher geworden. Viele Regierungsmitglieder nutzen Linienflüge oder gecharterte Privatjets um in die Schweiz zu fliegen. Verändert haben sich auch die Businessjets. Wo vor 10 Jahren noch zur Hälfte mittlere Privatjets wie Bombardier CL601/604/605, Falcon 900/2000 und Gulf IV/450 das Vorfeld besiedelten, dominieren derzeit große Flugzeuge der Klasse einer Gulfstream 550/650, Falcon 7X/8X und Bombardier Global 6000/7500 das WEF. Die Zahl der Standartrumpfjets der Typen Airbus ACJ und Boeing BBJ blieb ungefähr gleich. Gerade jedoch im Bereich der Gäste aus dem arabischen Raum und einiger Government Flieger ist zu beobachten, das diese oft in Basel geparkt werden.

 

Die Vielfalt an Flugzeugen lockt jedes Jahr Spotter und Flugzeugbegeisterte aus aller Welt an. Besonders zum Besuch des umstrittenen ehemaligen US Präsidenten Donald J. Trump im Jahre 2020, einen Monat vor Beginn der Pandemie, waren die Besucherterrasse und Vorfeldtouren gut besucht. Letztere bot immer eine gute Gelegenheit so gut wie alle abgestellten und ankommen/abfliegenden Maschinen zu fotografieren. Jedoch war aufgrund von temporärem Sicherheitsgründen (Restriktionen, abfliegende Gäste, usw.) der Besuch der großen Whiskey Platten nicht mehr möglich. Dort steht ein Großteil der geparkten Flugzeuge in Zürich. Auch der Tourpreis von inzwischen umgerechnet 42€ für zwei Stunden läd zum überlegen ein, da die meisten Maschinen auch gut von ausserhalb wie z.b. der Parkhäuser gut fotografiert werden können.

 

Ein paar Kilometer weiter am Militärflughafen Dübendorf findet ebenfalls WEF-Flugbetrieb statt. Auch Drehflügler Freunde kommen durch den lokalen Flugbetrieb von Hubschraubern wie EC135 und Super Puma der schweizerischen Luftwaffe in den Genuss ansprechender Bilder. Eine Stunde von Zürich und Dübendorf entfernt befindet sich der Flughafen Altenrhein. Als zweiter WEF Flugzeug hotspot ist auch hier einiges geboten. Mit etwas Glück sind auch DeHavilland Twin Otter mit Schwimmern aus Jeddah zu sehen, welche sich jedes Jahr dort zur Wartung befinden. Auf der deutschen Seite des Bodensees wird der Heimatflughafen des Zeppelin NT Friedrichshafen auch oft von Businessjets zum parken angeflogen.

 

Text: Peter Stierhof

Fotos: Peter Stierhof, Robin Manhart

Flughafen Zürich

Flughafen Altenrhein

Flughafen Friedrichshafen