70 Jahre Luftbrücke Wiesbaden

Eine kurze Zusammenfassung der Vorgeschichte: Vor 70 Jahren begann eine logistische Meisterleistung der Lufttransportgeschichte. Aufgrund der sowjetischen Berlin Blockade, entschlossen sich die alliierten Westmächte West-Berlin aus der Luft zu versorgen. Mehr als ein Jahr wurden tausende Tonnen an Lebensmitteln, Kohle und Treibstoff in die Westsektoren der Stadt geflogen. Hochbetrieb herrschte damals auf den Berliner Flughäfen Tempelhof, Tegel und Gatow sowie auf der Havel, wo britische Sunderland Flugboote Material anlandeten. Am häufigsten Vertreten waren damals Maschinen des Typs Douglas DC-3 (militärisch C-47). Diese flogen unter anderem von Fassberg, Wiesbaden, Frankfurt und Schleswig aus ihre Missionen. Bedeutend waren auch Wartungsstandorte, wie z.B Oberpfaffenhofen.

 

Im Rahmen dieses Jubiläums wurde der "Förderverein 70 Jahre Luftbrücke" gegründet. Dieser setzte sich zum Ziel mehr als 40 Rosinenbomber nach Deutschland im Rahmen mehrerer Veranstaltung einzufliegen. Neben den Tag der Bundeswehr in Fassberg und den Open Day auf dem US Army Air Field in Wiesbaden, sollten die Flugzeuge auch in Tempelhof landen und dort den historischen Candy-drop, damals wurden an kleinen Fallschirmen Süßigkeiten im Landeanflug für die Kinder abgeworfen, durchführen. Obwohl laut der Initiative "Luftbrücke Berlin 70" alle Anträge rechtzeitig eingereicht wurden, lehnten es die verantwortlichen Behörden ab, Überflüge oder eine Landung am ehemaligen Flughafen Tempelhof durchzuführen. Eine große Mitschuld trifft auch die Stadt Berlin, welche ihre Unfähigkeit im Bereich Luftfahrt erneut unter Beweis gestellt hat. So wurde die Hauptstadt nur am Rande ohne Landung und Candy-drop in Tempelhof überflogen. Eine Schande und Blamage für  Senat und Oberbürgermeister.

 

Durchaus gelungen war die am 10. Juni durchgeführte Veranstaltung in Wiesbaden. 15 Rosinenbomber aus den Vereinigten Staaten und Europa fanden den Weg nach Hessen. Ein Großteil der Dakotas kam am 09. Juni Nachmittags bereits an. Desweiteren waren mehrere T-6 Texan vor Ort. Auch zwei Helikopter der US Army (UH-60 Black Hawk und AH-64 Apache) und eine C-12 waren ausgestellt. Das Flugprogramm bestand aus mehreren Formationsflügen, Fallschirmabsprüngen und als Highlight der Veranstaltung: der Candy-drop.

Die Ankunft

Open Day Wiesbaden Army Airfield

 Nicht nur in der Luft gab es vieles zusehen sondern auch am Boden gab es ein abwechslungsreiches und zeitgemäßes Programm!

Text: Peter Stierhof

Fotos: Peter Stierhof, Robin Manhart